Donnerstag, 5. Mai 2016

Iorana korua,

heißt so viel wie ein Hallo an alle oder auch auf Wiedersehen in Rapanui, der Sprache der Osterinsel. Ich bin jetzt seit 4 Tagen  wieder zurück von "Rapanui" (Deutsch: Osterinsel, Spanisch: Isla de Pascua) und möchte euch von meiner tollen 1- wöchigen Reise mit den Austauschschülern dorthin erzählen.

Ich weiß nicht, ob ihr es schon gewusst habt, aber die Insel ist eines der UNESCO Welterben und meiner Meinung nach  ein ziemlich beeindruckender Ort, den man mal gesehen haben muss. Die Einwohner dort selbst, Pascuense, nennen die Inesel Rapanui. Die Menschen dort können zum Glück alle Spanisch sprechen und auch einige Englisch, ansonsten wäre man da als Tourist ziemlich verloren. Wir Austauschschüler können ja alle zum größten Teil gut Spanisch sprechen und hatten so auch überhaupt keine Schwierigkeiten bei der Verständigung.

Unsere Unterkunft
Wir warten auf den Bus
In der Nacht von Samstag auf Sonntag ging die Reise los. Mit einem Bus, der im Süden gestartet war, wurden wir aus den Städten abgeholt und sind bis nach Santiago bis zum Flughafen gefahren. Um etwa 8 Uhr sind wir dann ca. 5 Stunden geflogen, bis wir ankamen. Der Zeitunterschied zu Chile ist 2 Stunden. Also ist der Unterschied von der Osterinsel und Deutschland 7 Stunden. Dort angekommen wurden wir mit Blumenketten empfangen und sind danach mit 2 kleinen Bussen zu unserer Unterkunft gefahren. Erst haben wir die Zimmer verteilt, ich war mit 3 Deutschen und einer Schweizerin zusammen, und danach gab es erst mal Mittagessen. Noch am selben Tag durften wir ein bisschen die Insel auskundschaften gehen und haben dann später einen kleinen Spaziergang runter zum Strand gemacht, wo wir dann das erste Mal einige Moai's gesehen haben.
Moai
Die Moai's
Am Montag sind wir zu verschieden Stellen auf der Insel gefahren, wo wir jede Menge Moai's bewundern konnten. Ich finde, die sind schon eine ziemliche Erscheinung. Der größte Moai ist in "Rano Raraku" und ist fast 22m groß. Allerdings wurde dieser nie fertig gestellt. Der "Rano Raraku" ist die Geburtsstätte der meisten Moai's und bis heute befinden sich fast 400 fertige und unfertige Moai's  im Steinbruch. Häufig sind die Moai's mit dem Rücken dem Meer zugewandt, damit diese die Inselbewohner beschützen können.

Anakena
Am Nachmittag waren wir an einem wunderschönen Strand, Anakena, wo wir auch schwimmen gehen durften. Wir wurden vorher gewarnt, dass wir aufpassen sollen, denn es gäbe vielleicht Quallen, aber wir haben zum Glück weit und breit keine gesehen.
Der Vulkan "Rano Kau"

Am Dienstag sind wir auf den Vulkan "Rano Kau" gestiegen. Vulkanische Aktivitäten soll es seit rund 2000 bis 3000 Jahren nicht mehr geben. Dort waren wir dann auch noch in einem Museum, das von dem Vogelmann erzählt, einer Zeremonie, die vor vielen Jahren bestimmt hat, welcher Stamm die politische Macht über die Insel hatte und wem der Gott "MakeMake" gut gesinnt war. Dazu mussten die Männer verschiedener Sitten auf die nahelegende Insel "Motu Nui" schwimmen, um dort das erste Ei einer Seeschwalbe wieder zurückzubringen. Der Weg dorthin war allerdings nicht ungefährlich und auch das Meer galt in dem Bereich als Hai verseucht. Mit Sicherheit haben es nicht immer alle heile wieder nach Hause geschafft.
Abends haben wir uns noch mit dem örtlichen Rotary Club getroffen. Sie haben uns auf der Insel willkommen geheißen und wir haben mit ihnen unsere Clubflaggen als auch Pins und Visitenkarten ausgetauscht.
Die Höhle "Ana Te Pahu"
Am Mittwoch sind wir in der Höhle "Ana Te Pahu" gewesen. Sie wird auch die Bananenhöhle genannt, weil dort große Bananenstauden wachsen. Sie ist mit 91m relativ groß. Sie hat zwei Öffnungen, was ungewöhnlich ist, aber das liegt daran, dass die Decke eingestürzt ist. Die Höhle wurde als Unterkunft in schwierigen Zeiten und als Versteck genutzt. Obwohl diese eine der weniger niedrigen Höhlen ist, habe ich mir den Kopf trotzdem volle Kanne an einem Stein gestoßen. Zum Glück war die Verletzung nur Oberflächlich und es ist nichts Ernsthaftes passieren.
Später am Tag sind wir wieder nach "Anakena" gefahren und haben noch ein bisschen Zeit dort verbracht.
Die Show
Für den Abend haben wir uns alle schick angezogen, denn wir sind zu einem traditionellen Restaurant der Pascuense gefahren. Dort wurden wir mit einer weißen Farbe im Gesicht bemalt und hatten ein kleine Tanzstunde der traditionellen Tänze der Insel. Ich hab es mehr oder weniger drauf. Der Hüftschwung ist einfach unmöglich als Ausländer hinzubekommen. :D Danach gab es Essen, das in einer Grube mit Hilfe von Vulkansteinen vorher gegart wurde. Anschließend wurde uns ein richtig coole Show vorgeführt. Man konnte sehen, wie dass mit dem Tanzen richtig funktioniert und auch die typische Kleidung, die bei den Frauen häufig nur aus einem geschmückten Bikini bestand und bei den Männern aus einem Rock. Am Ende konnten wir noch Fotos mit Ihnen machen.
Wir haben es alle nach oben geschafft

Am nächsten Tag sind wir zum höchsten Punkt der Osterinsel gewandert. Dieser nennt sich "Maunga Terevaka" und ist 525m hoch. Er ist neben dem "Rano Kau" einer der drei Vulkane der Insel. Allerderdings kann man nicht mehr wirklich sehen, dass er mal einer war. Wir sind mit Hin- und Rückweg 3 Stunden  unterwegs gewesen. Von dort oben hat man eine wahnsinns Aussicht auf die Insel.
Den restlich Tag konnten wir dann machen, was wir wollten bis wir dann nach Abendessen eine kleine Verabschiedung gemacht haben. Da einige Austauschschüler nicht mit auf die Nordreise kommen und ganz weit im Süden leben und somit auch nicht zur Abschlusskonferenz kommen werden, mussten wir uns schon dort von ihnen verabschieden. :( Wir haben auf den Flaggen unterschrieben und sie bei uns. Dann haben wir von der "Doña de la casa" (Hausherrin) Ketten geschenkt bekommen und ihre Söhne haben uns nochmal die Gesichter angemalt.
Am Freitag haben wir im Prinzip nur noch unsere Sachen gepackt und sind wieder zurück nach Santiago geflogen.

Bei den Mapuchen
In Pucon
Nicht dass ihr euch jetzt wundert, warum ich noch nicht eher wieder zu Hause war... Das liegt daran, dass wir noch einen Distrikt Konferenz in Pucon am Samstag und Sonntag hatten. Wir haben dort eine kleine Präsentation gemacht. Wir haben die chilenische Hymne gesungen, einige haben Cueca getanzt und Einer hat ein Video von unserm Jahr hier in Chile zusammengestellt. Ansonsten waren wir noch bei den Mapuchen, die Uhreinwohner Chiles, wo ein Ehepaar uns etwas dieser Lebensweise erklärt haben und wir konnten selber auch Dinge ausprobieren. Wir hatten noch ein bisschen Zeit uns Pucon selbst anzugucken und dann am Sonntagnachmittag ging es nach Temuco, von wo wir unsere Busse in die eigenen Städte genommen haben.

Okay, das war es jetzt zu meiner Reise und jetzt kommen noch die Fotos.

Iorana
Kira